Kreisvorstandschaft mit Kaniber
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Gespräch mit Landwirtschaftsministerin Kaniber

Diskussion über aktuelle Themen

24.05.2019 | Frau Kaniber zu Gast in Mörnsheim

Anlässlich des Besuches der Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber beim Lammauftrieb in Mörnsheim bat BBV Kreisobmann Josef Kroll um ein kurzes Gespräch. Auf Vermittlung der Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel fand dies vor Beginn der Veranstaltung im Sitzungssaal des Mörnsheimer Rathauses, den Bürgermeister Richard Mittl dankenswerter Weise zur Verfügung stellte, statt. Im Beisein von Amtschef Hubert Bittlmayer und der Leiterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ingolstadt Frau Else Greßmann nahm sich die Ministerin dann fast eineinhalb Stunden Zeit bevor sie anschließend als Schirmherrin den 17. Altmühltaler-Lamm-Auftrieb eröffnete.

Landwirt Martin Pfaller aus Seuversholz schilderte der Ministerin, welche fatalen Auswirkungen die kurzfristig gefassten Entscheidungen im Zusammenhang mit der Blauzungenkrankheit bei Rindern für ihn und alle Rinder- und auch Schafhaltern hat. Vor allem vor dem Hintergrund, dass in Bayern bisher mehr als 40.000 Blutproben untersucht wurden und keine davon positiv war ist diese Vorgehensweise für ihn unverständlich. Die Ministerin zeigte auf, was auf Bundesebene mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium verhandelt wird und verwies darauf, dass Bayern derzeit Impfstoff aufkauft damit die Landwirte ihre Tiere impfen können. Hier war man sich einig, dass schnellst möglich eine Lösung gefunden werden muss, die einerseits die Ausbreitung der Seuche im Bundesgebiet verhindert aber andererseits die bayerischen Landwirten nicht vor unlösbare Probleme stellt.

Beim zweiten großen Thema „Artenschutzgesetz“ gab es kontroverse Meinungen was die derzeitige Ausgestaltung des „Versöhnungsgesetzes“ betrifft. Die bisher bekannt gewordenen Erläuterungen für ein weiteres geplantes „Maßnahmenpakte Artenschutz“ müssen im Gesetz verankert werden erklärte Kreisobmann Josef Kroll, insbesondere wenn es um die Wahrung des Eigentums und um praxistaugliche Umsetzungsbestimmungen geht. Reine Absichts-erklärungen genügen explizit nicht. Die Ministerin wies darauf hin, dass sie in den bevorstehenden Regionalveranstaltungen die Vorgehensweise der Staatsregierung den Landwirten erklären wird. Kreisbäuerin Christa Weber bat darum, das Thema „Alltagskompetenz“ an den Schulen so um zu setzen, dass es im Lehrplan integriert wird. Wünschenswert wäre es, wenn ausgebildete Hauswirtschaftslehrerinnen und -Lehrer die an den Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten angesiedelt sind, diese Lehrtätigkeit übernehmen könnten.

Zuletzt sprach der stellvertretende Kreisobmann Johannes Scharl ein Thema an bei dem sich alle Beteiligten einig waren: Die Resignation vieler Landwirte über die derzeitige gesellschaftliche Situation und die damit verbundene Gefahr, dass viele diesem Druck nicht mehr standhalten. „Eigentlich sind wir immer davon ausgegangen, dass wir die Bevölkerung ernähren sollen – aber das spielt heute anscheinend keine Rolle mehr und daran müssen wir uns erst gewöhnen“. Es ist schwierig, jeden Tag in den Stall zu gehen und dabei noch Freude zu haben wenn man jeden Tag für ein anderes Problem verantwortlich gemacht wird! „Auch wenn wir alle, die hier sitzen überzeugt sind, immer noch den schönsten Beruf der Welt zu haben“.

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Gesprächsrunde