„Herbst der Entscheidung – was wir erwarten“
DBV-Vizepräsident Krawczyk beim Kreisbauernverband Dillingen
Finningen – Großer Andrang herrschte bei der Mitgliederversammlung des Kreisbauernverbands, zu der Kreisobmann Klaus Beyrer und Kreisbäuerin Annett Jung zahlreiche Ortsbäuerinnen, Ortsobmänner und Ehrengäste begrüßten. In seinem Bericht ging der Kreisobmann auf aktuelle Entwicklungen ein und hob besonders hervor, dass Revisionen von Landwirten in drei Verfahren zum Thema „rote Gebiete“ erfolgreich waren. Seit der Aufhebung der Bayerischen Ausführungsverordnung zur Düngeverordnung am 24. Oktober gibt es in Bayern weder rote noch gelbe Gebiete. Annett Jung sprach über die Landfrauenarbeit und legte den Frauen die kommenden Veranstaltungen ans Herz.
Ein Höhepunkt des Abends war der Vortrag von Torsten Krawczyk, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbands und Präsident des Sächsischen Landesbauernverbands. Unter dem Titel „Herbst der Entscheidung – was wir erwarten“ sprach er eindringlich über die schwierige Lage der Landwirtschaft. Als Geschäftsführer eines 420-Hektar-Familienbetriebs kenne er die täglichen Herausforderungen. Krawczyk betonte, dass die kommenden Monate richtungsweisend seien und stellte zentrale Erwartungen an die Politik heraus: mehr Planungssicherheit, weniger Bürokratie und eine verlässliche Agrarpolitik. Positiv bewertete er erste Schritte des neuen Bundeslandwirtschaftsministers Alois Rainer, mahnte jedoch an, die weiteren Forderungen des Berufsstands nicht aus den Augen zu verlieren.
Im zweiten Vortrag des Abends stellte Christoph Bader, M.Sc. (Technische Universität München / Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) unter dem Titel „Stall 4.0 – Betriebskonzepte der Zukunft“ innovative Ansätze für eine energieeffiziente und wirtschaftlich robuste Tierhaltung vor. Moderne Steuerungstechnik und KI-gestützte Systeme könnten künftig maßgeblich zur Entlastung der Betriebe beitragen.
Zum Abschluss dankte Kreisbäuerin Annett Jung beiden Referenten für ihre wertvollen Beiträge. „Der Abend hat eindrucksvoll gezeigt, dass unsere Landwirtschaft sowohl politisch als auch technisch vor großen Veränderungen steht – aber auch, dass wir mit Engagement, Fachwissen und Zusammenhalt die Zukunft gestalten können“, fasste sie die Veranstaltung zusammen.