Trockenheit belastet Landwirtschaft im Landkreis Coburg
Ernte unter dem Durchschnitt
Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Wochen und Monate hat im Landkreis Coburg deutliche Spuren hinterlassen.
Der Bayerische Bauernverband (BBV) zeigt sich tief besorgt über die unterdurchschnittliche Ernte in der Region. Besonders betroffen sind Getreide, Grünland und Mais.
„Die Felder sind viel zu trocken, vielerorts sehen wir massive Ertragseinbußen – teilweise bis zu 40 Prozent. Die Erwartungen waren ohnehin gedämpft, aber die Realität sieht noch schlechter aus“, berichtet Kreisbäuerin Kathrin Bauer. „Vor allem die Grünlandbestände schauen sehr schlecht aus. Es fehlt nicht nur an Masse, sondern auch an Qualität.“
Auch der Mais steht unter enormem Druck. „Der Mais bräuchte jetzt dringend Wasser, doch in vielen Regionen ist kein nennenswerter Niederschlag in Sicht“, warnt Kreisobmann Sebastian Porzelt. „Die Pflanzen bleiben im Wachstum zurück, der Kolbenansatz ist vielerorts spärlich – das wird sich direkt auf die Futterversorgung auswirken.“
Angesichts der Futtermittelknappheit hatte der Bayerische Bauernverband beantragt, ausnahmsweise Stilllegungsflächen zur Futtergewinnung nutzen zu dürfen. Doch dieser Antrag wurde vom zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten abgelehnt, wie BBV-Geschäftsführer Gabriel Lieb mitteilt. „Gerade in einem so trockenen Jahr wäre die temporäre Freigabe dieser Flächen eine große Hilfe für unsere Betriebe gewesen. Dass der Antrag abgelehnt wurde, ist für viele Landwirtinnen und Landwirte kaum nachvollziehbar.“
Der Bayerische Bauernverband fordert daher dringend politische Unterstützung – sowohl kurzfristig durch pragmatische Entscheidungen und Hilfsmaßnahmen, als auch langfristig durch gezielte Investitionen in Bewässerungstechnik und klimaangepasste Sorten. „Unsere Landwirte brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um auf die zunehmenden Wetterextreme reagieren zu können“, so Porzelt weiter.
Trotz der schwierigen Lage bleibt das Engagement der bäuerlichen Familienbetriebe ungebrochen. „Unsere Landwirte geben jeden Tag ihr Bestes, um die regionale Versorgung aufrechtzuerhalten – aber wir stoßen an Grenzen, wenn das Wetter nicht mitspielt und bürokratische Hürden dazukommen“, so Kreisbäuerin Bauer abschließend.
