Stv. Kreisbäuerin Doris Schmidt, Minister Dr. Markus Söder, Kreisbäuerin Angelika Seyferth
© SHF

Bayreuther Landfrauentag

Markus Söder beim Landfrauentag

30.01.2018 | Eine „schlaflose Nacht“ von Kreisbäuerin Angelika Seyferth hat dem Bayreuther Landfrauentag einen Stargast beschert: Der designierte Ministerpräsident Markus Söder machte den 160 Damen und wenigen Herren in der vollen Tierzuchtklause seine Aufwartung.

Angelika Seyferth hat eine Nacht über einen geeigneten Referenten gebrütet, bis sie auf den Heimatminister gekommen ist. „Er ist der Traum meiner schlaflosen Nacht“, flachst sie. Für ihn wird sogar der Bayreuther Landfrauentag von Lichtmess am 02. Februar nach vorne verlegt, weil Söder beim Frankenfasching in Veitshöchheim sein muss. Und tatsächlich: er sagt zu.
Für Söder ist es ein Heimspiel. Ein Ministerpräsident müsse immer auch Landwirtschaftsminister sein, sagt Seyferth und attestiert ihrem Gast schon mal großmütig die nötige Qualifikation. Obwohl dem Nürnberger Söder der Stallgeruch für dieses Ressort eigentlich fehlt: Als Landwirtschaftsexperte hat sich der Finanz- und Heimatminister bislang nicht hervorgetan, als früherer Gesundheits-, Umwelt- und Verbraucherminister war er eher auf der anderen Seite. Seine ersten Kindheitserfahrungen auf dem Bauernhof verdankt er nach eigener Erzählung Besuchen bei seinem Onkel im Landkreis Fürth, wo er besonders die Speisekammer und den Marmorkuchen geschätzt habe und wo er als Kind in Festtagskleidern knietief im Odel gestanden habe.
Jetzt verspricht Söder den Landfrauen bei Kontrollen von Tierschutz- und Lebensmittelbehörden ein „vernünftiges Maß“, sichert ihnen den Schutz von Privateigentum zu und will sich gegen höhere Erbschaftssteuer und für ein Steuerprivileg einsetzen, damit Bauern nach Grundstücksverkäufen die Gewinne wieder in ihre Betriebe investieren könnten. Seine Charmeoffensive erzielt Wirkung: Für Sätze wie „Ich habe heute ganz Berlin versetzt für Sie“, „Für mich liegt die Zukunft Bayerns auf dem Land“ oder „Die Landfrauen halten alles zusammen“ erntet der Minister Applaus.

Verkleidung von Söder bei Fastnacht in Franken in Veitshöchheim

An Politik aber sind die Landfrauen nicht in erster Linie interessiert. Sie fragen Söder nach seinen ersten Bauernhoferlebnissen, ob er Traktor fährt, wohin ihn seine Sonntagsausflüge führen und wer zu Haus beim Finanzminister die Haushaltskasse führt. Es sei die Ehefrau, sie habe schließlich Controlling studiert, verrät Söder, woraufhin Kreisbäuerin Angelika Seyferth die wirklich spannende Frage stellt: Wird unter einem Ministerpräsidenten Söder eine Frau Finanzministerin? Diese Antwort will der Gast nicht geben, ebenso wenig verrät er, welche Verkleidung er bei Fastnacht in Franken in Veitshöchheim aussuchen wird. „Nichts Schrilles und mit wenig Farbe“ deutet er an.