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von links, BBV-Präsident Josef Wutz, Staatsminister Christian Bernreiter, Staatsminister Albert Füracker, Bezirksbäuerin Rita Blümel, MdB Martina Engelhardt-Kopf,

Resolution des BBV Bezirksverbandes Oberpfalz

Der Bezirksvorstand des Bayerischen Bauernverbandes Oberpfalz sieht die massiven Kostensteigerungen in den landwirtschaftlichen Betrieben mit großer Sorge.

07.04.2022 | Die hohen Kosten für Kraftstoff und Düngemittel sind kaum noch zu schultern. Es drohen Liquiditätsengpässe in manchen Betrieben. Werden die notwendigen

Andererseits gibt es – bedingt durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine - bei vielen Agrargütern, insbesondere bei Getreide, Raps und Sonnenblu-men erhebliche Verknappungen und Preissteigerungen, da Russland als wichtigste Exportnation ausfällt und die Ukraine als ebenfalls bedeutender Exporteur für Agrar-produkte nicht mehr liefern kann. Gerade in den nordafrikanischen Ländern, die in hohen Mengen Getreide zur Ernährung ihrer Bevölkerung brauchen, drohen Hungersnot und Flüchtlingswellen.
Vor diesem Hintergrund fordert die Vorstandschaft des Bayerischen Bauernverbandes, Bezirksverband Oberpfalz folgende Maßnahmen:


• Wir fordern die Verankerung von Ernährungssicherung und Klimaschutz im Grundgesetz. Bei den politischen Entscheidungen ist der Sicherung der Ernährung wieder wesentlich mehr Gewicht einzuräumen. Dabei muss auch die Versorgungslage in den Entwicklungs- und Schwellenländern und in den Krisenregionen im Auge behalten werden.


• Wir fordern eine drastische Entlastung bei den Energieabgaben, insbesondere bei Kraftstoff und Düngemitteln, um die notwendige Liquidität un-serer Betriebe aufrecht zu erhalten.
Die Kostenexplosion bei Kraftstoff und Düngemittel hat erhebliche Auswirkungen auf die jetzt anstehenden Aussaat-, Düngungs- und Pflegemaßnahmen. Können die notwendigen Feldarbeiten wegen unzureichender Versorgungslage oder wegen zu hoher Kosten nicht durchgeführt werden, so drohen erhebliche Ertragseinbußen.

• Wir fordern die ab 2023 geplante Stilllegung von Flächen nach den neuen GAP – Regelungen auszusetzen. Der Flexibilisierungsrahmen der EU – Kommission zur Bewirtschaftung der ökologischen Vorrangflächen ist 1:1 umzusetzen. Durch den Ukraine–Krieg gibt es erhebliche Engpässe bei der weltweiten Versorgung mit Lebensmitteln. Extreme Preissteigerungen bei wichtigen Agrarprodukten sind ein deutliches Zeichen für mangelnde Verfügbarkeit. In diesen Krisenzeiten muss alles getan werden, um auch für die Menschen in Nordafrika und Asien die Nahrungsmittelversorgung sicherzustellen.
• Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen für die Erzeugung von Energie und nachwachsenden Rohstoffen. Forderungen nach weiträumigen Unterschutzstellungen und Zwangsstilllegungen auf Landwirtschaftsflächen und in unseren Wäldern sind abzulehnen. Die aktuellen Entwicklungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten zeigen deutlich, dass Agrarprodukte und Holz auch als nachwachsende Rohstoffe und als Energielieferanten dringend benötigt werden. Die nachhaltige Flächenbewirtschaftung in der Land- und Forstwirtschaft leistet hier einen wichtigen Bei-trag, der langfristig gesichert werden muss.


• Wir brauchen vernünftige Rahmenbedingungen für bedarfsorientierte und praxistaugliche Düngung und für bedarfsweisen Pflanzenschutz.
Pauschale Einschränkungen bei der Düngung ohne Rücksicht auf den Nährstoffbedarf sind nicht fachgerecht. Einzelbetriebliche Nachweise einer ordnungsgemäßen Düngung müssen endlich anerkannt werden.


• Wir brauchen ein vernünftiges Verhältnis von Artenschutz, Klimaschutz und Ernährungssicherung.
Bei den europäischen Vorschlägen zum Green Deal mit der Farm-to-Fork-Strategie wurden die Auswirkungen auf Flächennutzung, Umwelt und Klima in anderen Ländern durch Verlagerungen von Warenströmen kaum berücksichtigt. Hier sind im Hinblick auf Ernährungssicherung und Stärkung der Eigenversorgung dringend Nachbesserungen notwendig.