Ein Landwirt mit Traktor und Güllefass bei der Düngung einer Wiese.
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Petitionen drängen auf Überprüfung

Berichtsantrag zu Messstellen in roten Gebieten wichtiges Signal

18.02.2022 | Zahlreiche Interessengemeinschaften haben sich in den letzten Monaten an den Landtag gewandt und die Abgrenzung der roten Gebiete kritisiert. Die Beratung der mehr als 30 Petitionen steht aus. CSU und FW beantragen nun, dass die Staatsregierung über Messnetzausbau und Binnendifferenzierung berichtet.

Mit über 30 Petitionen haben sich Interessengemeinschaften in den letzten Monaten an den Bayerischen Landtag gewandt und Kritik an der Abgrenzung der aktuellen roten Gebiete vorgebracht. Die Beratung der Petitionen steht aktuell noch aus. Doch die Fraktionen von CSU und Freien Wählern haben nun einen Antrag zur "Ausweisung zusätzlicher Messstellen für die Binnendifferenzierung in roten Gebieten" gestellt. Der Antrag ist ein wichtiges Signal und zeigt, dass es unter anderem durch die zahlreichen Petitionen gelungen ist, den Abgeordneten die Notwendigkeit einer nachvollziehbaren Abgrenzung der nitratsensiblen Gebieten zu verdeutlichen.

Bayern lag mit rund 600 Messstellen bei der Gebietsausweisung 2021 deutlich unter der geforderten Mindestmessnetzdichte zur Ausweisung von nitratsensiblen Gebieten. In 22 Grundwasserkörpern konnte wegen zu weniger Messstellen daher auch keine Binnendifferenzierung durchgeführt werden. Zwar wurden in den letzten beiden Jahren rund 240 neue Messstellen für das sogenannte Ausweisungsmessnetz geschaffen. Mit der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit wird sich die notwendige Mindestanzahl von 1500 Messstellen jedoch nicht wie vorgeschrieben bis zum Jahr 2024 erreichen lassen.

Nach dem Willen von Bundesregierung und EU-Kommission dürfen künftig bei der erneuten Änderung der Gebietsabgrenzung keine landwirtschaftlichen Düngedaten mehr berücksichtigt werden. Ein ausreichendes und nachvollziehbares Messnetz ist daher umso wichtiger.