Bayerns Bauernpräsident Heild zur Corona-Krise
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Videobotschaft von Bauernpräsident Heidl zur Corona-Pandemie

Auswirkungen auf Bayerns Land- und Forstwirtschaft

17.03.2020 | In einer Videobotschaft bringt Bauernpräsident Walter Heidl Sie auf den derzeitigen Stand zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Bayerns Land- und Forstwirtschaft.

Liebe Bäuerinnen Bauern,

auch wir in der Landwirtschaft sind betroffen von den Vorsorgemaßnahmen wegen der Corona-Pandemie. Es ist wichtig, zum jetzigen Zeitpunkt offene Fragen beantworten zu können. Das reicht von der Verfügbarkeit von Saisonarbeitskräften für unsere Betriebe bis zur potenziellen Umsetzung von Vorsorgemaßnahmen, wenn Menschen auf den landwirtschaftlichen Betrieb erkrankt sind oder in Quarantäne sind. Es geht hier darum, verlässliche Antworten zu bekommen.

Dies ist der Grund, warum wir bereits letzte Woche vorgeschlagen haben, eingeladen von der Ministerin Kaniber, eine Telefonkonferenz auszurichten. Für alle die hier in der Nahrungsmittelkette befasst sind. Es geht los bei der Landwirtschaft, aber auch über den Handel bis zu dem konkreten Lebensmitteleinzelhandel, dass man hier gemeinsam über Fragen diskutiert, die sich stellen. Wichtig ist, dass die Politik hier entsprechende Rahmensetzungen macht. Die sehen wir momentan. Aber auch, dass die entsprechend zuständigen Stellen Risikobewertungen vornehmen. Auf dieser Basis kann dann verantwortungsbewusst gehandelt werden.

Innerhalb der Nahrungsmittelkette erwarte ich mir natürlich schon, dass wir auch jetzt bei den Handelsströmen fair behandelt werden. Dass es hier darum geht, die Nahrungsmittelversorgung in den Vordergrund zu stellen und nicht manche ihr Geschäft dabei machen wollen. Hier werden wir sehr wachsam beobachten, wie sich die Marktbeteiligten verhalten.

Einen Punkt möchte ich noch ansprechen, der am Rande eine Rolle spielt: Das jetzige Fokussieren auf die Corona Situation führt dazu, dass in Berlin manche Sitzungen nicht stattfinden können und hier geht es ganz konkret momentan um die Eile, die bei dem Novellierungsverfahren der Düngeverordnung angesetzt wird. Es kann nicht sein, dass die notwendige Sitzung des Agrarausschusses des Bundesrates nicht stattfinden kann oder dass ein Anhörungsverfahren nicht ausgewertet werden kann bevor Beschlussfassung erfolgt. Hier fordern wir - und ich bin überzeugt, Brüssel wird Verständnis haben, da sie auch Corona im Vordergrund haben - diese Maßnahmen hintenan zu stellen und sich die notwendige Zeit für dieses Verfahren zu nehmen und den ganzen Fokus auf Corona zu legen.

Walter Heidl