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Landesausschuss der Landfrauen 2025
© BBV

„Mensch und Maschine: Wer hält wen in der Hand?“

Landesausschuss der Landfrauen diskutiert Zukunftsthema KI und ruft zur kritischen Auseinandersetzung mit technologischen Entwicklungen auf

26.11.2025 | Im Fokus des diesjährigen Landesausschusses der Landfrauen stand eine der drängendsten Fragen unserer Zeit: „Mensch und Maschine: Wer hält wen in der Hand? KI und unser Bild vom Menschsein“. Immer stärker hält die Künstliche Intelligenz Einzug in den Alltag. „Wo liegen die Herausforderungen und Chancen für das gesellschaftliche Zusammenleben? Und wie können wir mit Blick auf unsere Landfrauenarbeit sinnvolle Möglichkeiten nutzen und Angebote für die Menschen in den ländlichen Regionen schaffen?“, reflektierte Christine Reitelshöfer, 1. Stellv. Landesbäuerin. 

In seinem Vortrag machte Prof. Dr. Thomas Zeilinger von der Abteilung für Medienkommunikation, Medienethik und Digitale Theologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen deutlich, dass KI ein beeindruckendes Werkzeug ist, das in vielen Lebensbereichen unterstützen kann. Gleichzeitig forderte er, unser Urteilsvermögen und unsere Werte zu schärfen: Die rasanten Fortschritte im Bereich der KI verlangen dem Menschen ein hohes Maß an Reflexion über die eigenen Entscheidungen und den Umgang mit Technologien ab.
 

Ein zentrales Anliegen Zeilingers war es, den Begriff „Künstliche Intelligenz“ kritisch zu hinterfragen: Er suggeriere eine zu große Nähe zwischen menschlichem Denken und technischer Informationsverarbeitung, die in Wirklichkeit weit auseinanderliegen. Hinter KI-Systemen stünden zudem Akteure mit politischen und wirtschaftlichen Interessen, die auf problematische Vorstellungen über Gott, Welt und Mensch zurückgreifen.
 

Abschließend appellierte Prof. Zeilinger an alle Anwesenden, die Verantwortung für die digitale Souveränität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen. Jede Einzelne, jede Familie, jeder Verband sei gefordert, die Gestaltung einer ethisch fundierten digitalen Zukunft aktiv mitzugestalten.
 

„Mit diesem Vortrag und der Diskussion dazu appellieren wir Landfrauen, sich kritisch mit technologischen Entwicklungen wie KI auseinanderzusetzen – und damit auch für ein menschliches, verantwortungsvolles Miteinander im digitalen Zeitalter“, sagte Reitelshöfer.
 

Der Landesausschuss der Landfrauen, das höchste Gremium der ehrenamtlich aktiven Landfrauen im BBV, kommt einmal im Jahr zusammen. Christine Reitelshöfer blickte gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Christiane Ade auf ein Jahr voller Engagement in Bildung, Verbandspolitik und Verbraucherkommunikation zurück. Schwerpunkte in der Landfrauenarbeit waren die Stärkung der Alltagskompetenzen durch Bauernhofbesuche und zahlreiche Einsätze an Schulen, die intensive Interessenvertretung im politischen Austausch sowie die landesweiten Aktionen zur Förderung der Ernährungsbildung und nachhaltigen Landwirtschaft. 

Besonderen Fokus legen die Landfrauen auch auf innovative und zielgruppenorientierte Veranstaltungsformate für junge Menschen bis 35 Jahre, um so den Austausch, die Vernetzung und die Agrarbranche zu fördern, Wissen und Perspektiven für die Zukunft der Landwirtschaft zu vermitteln und engagierte Nachwuchskräfte zu stärken.
 

Herauszuheben sind Angebote, die die Frauen auf dem Land stärken: die Gesundheitsoffensive „Frausein 2.0 – die Wechseljahre neu denken“, die vielfältigen Angebote zur Vernetzung von Unternehmerinnen im ländlichen Raum und die Absicherung von Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben. 
International setzte die BBV-Landfrauengruppe Impulse durch die erfolgreiche Ausweitung der Partnerschaftsprojekte in Kenia. 
Trotz Herausforderungen bleibt der Verband eine starke Stimme für Frauen und Familien in der bayerischen Landwirtschaft und setzt sich für Bildung, Ehrenamt, Innovation und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein.