Eine Frau hilft Kindern bei der Zubereitung von frischen Lebensmitteln
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Lebensmittel mehr wertschätzen

Landfrauen im BBV aktiv gegen Lebensmittelverschwendung

16.09.2019 | Die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband fordern eine höhere Wertschätzung von heimischen Lebensmitteln. „12 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Jahr sind eine Schande“, sagt Landesbäuerin Anneliese Göller zu der aktuell vom Bundesernährungsministerium vorgestellten Studie.

Über die Hälfte der Lebensmittel (52 %) werde in Privathaushalten weggeworfen. Das sind 75 kg Lebensmittel pro Kopf und Jahr in Deutschland.

Es schmerze zu sehen, dass Lebensmittel als Billigangebote verramscht und weggeworfen werden und das Wissen um die sachgerechte Verarbeitung und Lagerung in der Gesellschaft mehr und mehr schwindet. „Deshalb muss die Ernährungsbildung in Deutschland dringend gestärkt werden“, fordert die Landesbäuerin.

„Ein Lebensmittel, von dem ich weiß, mit wieviel Arbeit es produziert wurde, von dem ich weiß, wie lange es haltbar ist und wie ich es richtig lagere und welch wunderbare Speisen ich daraus zaubern kann und wie gut sie mir und meinem Körper tun - ein solches Lebensmittel werfe ich nicht achtlos in den Müll!“ sagt Göller.

Aus Sicht der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband kann mit der Vermittlung dieser Grundkompetenzen nicht früh genug begonnen werden. Hierfür sind Angebote zur praktischen Ernährungsbildung und Verbraucheraufklärung – angefangen vom Kindergarten, über die Schule bis hin zur Erwachsenenbildung – gefragt.

„Eine Art Schulfach ‚Alltagskompetenzen‘, das verpflichtend an bayerischen Schulen über alle Schularten hinweg von der 1. bis zur 10. Jahrgangsstufe unterrichtet wird, kann hier einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten“, so Göller.
Aber auch ganz praktische Tipps zur Resteverwendung, die die Landfrauen an Verbraucher in ihren Veranstaltungen weitergeben sind gefragter denn je.
Landesbäuerin Anneliese Göller wünscht sich, dass die Verbraucher den Wert regional erzeugter Lebensmittel mehr schätzen: „Unsere bäuerlichen Familienbetriebe gehen nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen um, da wir uns unseren vorangegangenen Generationen verbunden und unseren nachfolgenden Generationen verpflichtet fühlen.“

Mehr Informationen zum Einsatz der Landfrauen für die Stärkung des Ernährungswissens, zu Rezepten und Tipps zur Resteverwendung finden Sie hier:

www.BayerischerBauernVerband.de/Landfrauen

Rezepttipp zur Resteverwendung
Eine kleine Kostprobe aus dem Angebot der Landfrauen ist beispielsweise folgendes Rezept für eine „Brotlasagne“ der Bäuerin Emma Klein aus Oberbayern

Brotlasagne

Zutaten
12 dünne Scheiben Roggen- oder Bauernbrot
200 g braune Champignons
1 Zwiebel
1 EL Petersilie gehackt
1 EL Butter
2 EL weißer Balsamico
Salz, Pfeffer
Für die Schmandcreme:
200 g Schmand
1 EL Schnittlauch
1 kleine Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer, Paprikapulver

Zubereitung
Die Brotscheiben auf ein mit Backpapierausgelegtes Backblech geben.
Damit sich die Scheiben nicht wölben, ein zweites Backblech darauflegen.
Knusprig rösten(Backzeit: 5-8 Minuten bei 200°C)
Zwiebel schälen und fein würfeln, Champignonsputzen und ebenfalls klein schneiden.
Zwiebelwürfel in der heißen Butter andünsten, die Pilze zufügen und ca. 5 Minuten mitdünsten.
Würzen und mit dem Balsamico ablöschen. Die Petersilie dazugeben
Knoblauchzehe schälen und klein schneiden. Mit Schmand und Schnittlauch verrühren und pikant abschmecken
Die gerösteten Brotscheiben abwechselnd mit den Pilzen und der Schmandcreme übereinander schichten und servieren.

Tipp von Bäuerin Emma Klein:

„Mit der richtigen und kreativen Resteverwertung spart man Zeit und Geld. Dabei entdeckt man immer wieder kulinarische Genüsse.“


Weitere interessante Ideen zur Verwertung von altem Brot gibt es hier:
 

Flyer „Brot – Genuss bis zum letzten Krümel“

Seminar-Flyer „Mittel zum Leben“ – Wertschätzung für Lebensmittel erhöhen