Feuer
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Waldbrandgefahr in Bayern

Bauernverband rät zu Achtsamkeit im Wald und waldnahen Gebieten

14.07.2022 | Mit den angekündigten trockenheißen Tagen wird die ohnehin schon hohe Waldbrandgefahr in ganz Bayern nochmals steigen. Da ist Vorsicht das oberste Gebot. Der BBV rät deshalb zu Achtsamkeit im Wald und waldnahen Gebieten.

Mit dem Klimawandel nimmt die Häufigkeit und Intensität der Wetterextreme zu. Und mit der Anzahl von trockenheißen Witterungsperioden steigt auch die Gefahr von Waldbränden. Deren verheerende Folgen zeigen aktuell wieder die Bilder von Waldbränden in vielen Gebieten Südeuropas, z.B. in Portugal oder Frankreich. Aber auch in Bayern mussten bereits Brände gelöscht werden.

Da die Bekämpfung von Waldbränden oft extrem schwierig ist, kommt vorbeugenden Maßnahmen eine wichtige Rolle zu. Waldbesucher sollten unbedingt entsprechende Verhaltensregeln beachten. Wertvoll sind auch die jetzt wieder angeordneten Beobachtungsflüge über besonders gefährdete Gebiete, denn je früher ein Feuer entdeckt wird, desto schneller kann es die Feuerwehr eindämmen und löschen.

Bauernverband: Gefahren vermeiden

Der Bayerische Bauernverband macht darauf aufmerksam, dass nicht nur die im Art. 17 des Bayerischen Waldgesetzes verankerten Präventionsvorschriften wie das Verbot offener Feuer (z. B. Verbrennen von Reisig, Grillen, Rauchen von Zigaretten) näher als 100m vom Wald entfernt zwingend zu beachten sind. Vielfach ist fahrlässiges Verhalten von Waldbesuchern Ursache für die Entstehung von Waldbränden. Aber Vorsicht ist in diesen Tagen auch für Waldschutzmaßnahmen im Rahmen der Borkenkäferbekämpfung geboten, v.a. in Franken, der nördlichen Oberpfalz und in den von Unwetterschäden im Wald betroffenen Gebieten. Statt fängisches Ast- und Kronenmaterial im Wald zu verbrennen, sollten die Waldbesitzer dieses Holz besser häckseln oder aus dem Wald rausfahren.

Waldbesucher informieren

Regelmäßig veröffentlichen die forstlichen Behörden bei erhöhter Waldbrandgefahr Warn- und Verhaltenshinweise für Waldbesucher. Als Waldbesitzer/innen können Sie mit waldrandnahen Hinweistafeln oder in Gesprächen ebenfalls dazu beitragen, die Bevölkerung aufzuklären und zu sensibilisieren.

Bei erhöhter Waldbrandgefahr beachten Sie bitte folgende Hinweise:

  • Melden Sie Waldbrände sofort an die Feuerwehr unter Tel. 112
  • In den Wäldern gilt Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober (gilt zwar nicht für Waldbesitzer und Waldarbeiter, sie sollten aber Vorbild sein)
  • Werfen Sie beim Autofahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster
  • Machen Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 m) kein offenes Feuer
  • Parken Sie Ihren PKW nicht auf trockenem Gras, da es sich am heißen Katalysator entzünden kann
  • Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge nicht behindert werden
  • Seien Sie besonders vorsichtig in lichten, grasreichen Wäldern, denn trockenes Gras entzündet sich sehr leicht. Da reicht eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe
  • Waldbesitzer sollten Reisig und Restholz bei Waldbrandgefahr nicht verbrennen, sondern abtransportieren, häckseln oder einen Witterungsumschwung abwarten

Die Waldbrandbekämpfung ist extrem schwierig. Die finanziellen Folgen für den Brandverursacher und die landeskulturellen Folgen für den Wald und für die Bevölkerung können enorm sein.

Besonders anfällig für Waldbrände sind junge Kiefern- und Fichtenbestände auf trockenen Standorten, die starke Vergrasungen aufweisen. Feuer entstehen fast immer als Bodenfeuer und können später über den Stamm auf die Kronen übergreifen. Mit dem Erlöschen des nährenden Bodenfeuers wird jedoch gleichzeitig immer dem Feuer in den Baumkronen die Energie entzogen.

Je nach Intensität, Art und Dauer des Waldbrandes fallen die Schäden unterschiedlich stark aus. Wird schnell eingegriffen und ein Übergreifen in die Kronen verhindert, ist der Bestand meist noch zu retten. In jungen und dichten Beständen von circa 15 bis 20 Metern Höhe sind dagegen schnell existenzgefährdende Waldbrandschäden am Bestand möglich.

Mit Mischwäldern und Brandschutzstreifen vorbeugen

Da vor allem reine Nadelholzbestände durch Waldbrände gefährdet sind, schützen am besten standortsangepasste Mischbestände. Laubbäume sind weniger brandanfällig und wirken wie eine Barriere. Bei akuter Waldbrandgefahr erfüllen Brandschutzstreifen, Wege oder Linien, die von Bewuchs freigehalten werden, den gleichen Zweck.

Güllefässer mit Wasser füllen

Da im Falle eines Brandes im Wald eine ausreichende Versorgung mit Löschwasser oft nicht sichergestellt ist, sollten Landwirte ihre Güllefässer mit Wasser füllen. So steht dieses Wasser schnell zur Brandbekämpfung zur Verfügung. Gerade die ersten Minuten entscheiden oft darüber, ob ein Brand schnell unter Kontrolle und zum Erlöschen gebracht werden kann. Gerade die Landwirte sind als Einsatzkräfte für die Freiwillige Feuerwehr gesucht, da sie im Gegensatz zu immer mehr anderen Berufstätigen im ländlichen Raum, auch untertags für Einsätze zur Verfügung stehen.

Versicherung und Förderung bei Waldbrand

Als Waldeigentümer können Sie sich gegen Waldbrandschäden versichern. Über die genauen Kosten und den Umfang der Leistung informieren Sie die unterschiedlichen Versicherungsunternehmen oder die Waldbesitzervereinigungen. Hier steht auch die BBV Service beratend zur Seite.