Ökoschweine
© BBV

Neue EU-Öko-Produktionsregeln: Nachverhandeln erforderlich

BBV wendet sich ans Landwirtschaftsministerium

18.12.2019 | Anfang 2020 sollen in Brüssel die neuen EU-Öko-Produktionsregeln verabschiedet werden. Der momentane Stand ist aus Sicht der deutschen Öko-Erzeuger mehr als ernüchternd.

Wenn die Regeln in dieser Form in Kraft treten würden, müssten z.B. Öko-Geflügel- und -Schweinehalter sowie Öko-Rindermäster ihre Ställe grundlegend umbauen oder Bestände um bis zu 30 % abbauen. Der Deutsche Bauernverband hat in den vergangenen Wochen intensive Gespräche mit den Bauernverbänden anderer Mitgliedstaaten geführt, um Verbündete für Nachverhandlungen und ökonomisch vertretbare Übergangsfristen von 15 bis 20 Jahren zu finden. Nun liegt es am Bundeslandwirtschaftsministerium, daraus eine Allianz zu schmieden.

Der Vorsitzende des BBV-Ökoausschusses Kreitmair hat in einem Brief den Amtschef des bayerischen Landwirtschaftsministeriums Bittlmayer dringend gebeten, sich dafür einzusetzen, dass der Bund das Verhandlungspaket wieder aufschnürt. Als besonders kritische Punkte nannte er u.a., dass in der Öko-Geflügelhaltung schon ab 2021 ohne Übergangszeit die Veranda nicht mehr als nutzbare Stallfläche und auch nicht als Außenfläche angerechnet werden dürfte.

In der Öko-Schweinehaltung würde es keine Summenregel mehr geben zur Ersetzung kleinerer Innen- durch Außenflächen. Im Öko-Mischfutter dürfte ab 2021 keine U-Ware mehr eingesetzt werden, was den Druck auf den Markt für U-Getreide weiter erhöhen würde.