Erntepressefahrt 2025
Die Ernteaussichten im Kreisverband Starnberg
Bisheriger Vegetationsverlauf, aktueller Stand und Ausblick
Auf dem Biobetrieb von Martin Ruhdorfer wurden unter anderem Mais und Dinkel begutachtet. Das sehr trockene Frühjahr sowie die extrem niederschlagsarmen Wochen im Juni und Juli gingen auch im Landkreis Starnberg nicht spurlos an den Kulturen vorbei. Besonders dem Mais fehle es bislang an Wasser und auch die mechanische Unkrautbekämpfung mit dem "Striegel" verlange in diesem Jahr viel Fingerspitzengefühl, so Martin Ruhdorfer.
Auch Kreisobmann Georg Holzer bestätigte: "Für eine weitere gute Bestandsentwicklung bräuchten wir gut und gern noch 50 Liter Regen in den kommenden Wochen".
Der bereits im November gesäte Dinkel der Sorte Oberkulmer Rotkorn präsentierte sich hingegen in einem guten Zustand, da er die Bodenfeuchte aus den Vorjahr noch gut nutzen konnte, wie Betriebsleiter Markus Ruhdorfer berichtete.
Insgesamt zeigten sich die Bestände auf den verschiedenen Flächen sehr unterschiedlich - abhängig von Bodendurchlässigkeit und den tatsächlich vor Ort gefallenen Niederschlägen.
Als dritte Kultur wurde auf dem Betrieb Ruhdorfer eine Triticale vorgestellt - eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Auch sie wurde relativ spät gesät. Zudem sind noch immer Strukturschäden aus dem Vorjahr im Bestand erkennbar.

Aktueller Stand beim Ackerbau
Einblicke in den konventionellen Ackerbau bot der Betrieb von Lorenz Wastian in Unterbrunn. Die Aussaat der Gerstensorte "Barke" fiel in einen Zeitraum, in dem es fast fünf Wochen lang keinen Niederschlag gab. "Bezüglich der Ertragslage wird es spannend. Die jüngsten Niederschläge waren dringend nötig. Noch sind die Bestände teilweise grün, was eine weitere Photosynthese und damit Ertragsbildung ermöglicht", so Wastian.
Positiv wirke sich die Trockenheit auf den Pilzdruck aus. So war der benachbarte Weizen kaum befallen, weshalb auf Fungizidbehandlungen verzichtet werden konnte.
Die strengen Vorgaben bei der Düngung stellten jedoch zunehmend eine Herausforderung dar.
"Unser Ziel ist es, A-Weizen für die Lebensmittelproduktion zu erzeugen - das wird unter den aktuellen Rahmenbedingungen zusehends schwieriger", betonte Wastian.

Heimische Lebensmittelerzeugung und Flächenverlust
Abschließend wies Dr. Stefan Gabler, Leiter des zuständigen Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, auf den hohen Flächenverlust im Landkreis Starnberg hin. Durch Siedlungs-, Gewerbe- und Straßenbau seien in den vergangenen 25 Jahren rund 500 Hektar von ursprünglich über 14.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche verloren gegangen - eine bedenkliche Entwicklung für unsere heimische Lebensmittelerzeugung.