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Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften
© BBV Josef Wittmann

Zusammenarbeit statt gegenseitiges Aufheizen

Jäger und Waldbesitzer betonen gemeinsame Verantwortung beim Waldumbau

20.11.2025 | Bei der Herbstversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im BBV-Kreisverband Regensburg wurde deutlich, dass nur im Schulterschluss zwischen Jägern und Waldbesitzern der notwendige Waldumbau gelingen kann. Angesichts der klimabedingten Schäden in den heimischen Wäldern sind sowohl eine angepasste Jagd als auch ein entschlossenes Handeln der Waldbesitzer unerlässlich.

Jakob Liedl, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaft im BBV-Kreisverband Regensburg, stellte klar, dass beide Seiten gleiche Ziele verfolgen: stabile, klimafitte Wälder und eine verantwortungsvolle Bejagung. "Wir müssen wegkommen vom gegenseitigen Aufhetzen", betonte er. Emotionen dürften nicht den Blick auf die sachlichen Herausforderungen verstellen.

Hoher Verbissdruck belastet Waldverjüngung:
Dr. Michael Roßkopf, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, verdeutlichte die Situation. In vielen Teilen des Landkreises sei der Verbiss an jungen Bäumen weiterhin hoch. Besonders Fichten und Kiefern, aber auch klimastabilere Baumarten wie Tanne oder Eiche, seien deutlich geschädigt. In 11 von 15 Hegeringgemeinschaften liege der Verbiss sogar über den tragbaren Grenzen. Der Waldumbau werde dadurch stark erschwert. Dr. Roßkopf machte zudem darauf aufmerksam, dass aufgrund der guten Versorgungssituation in den milden Wintern der letzten Jahre die Wildbestände teilweise weiter angestiegen seien. Um neue stabile Wälder aufzubauen, müssten Jungpflanzen geschützt und ausreichend gepflegt werden.

Jagdliche Anpassungen und neue Fördermöglichkeiten:
Um die Verjüngung zu sichern, seien neben jagdlichen Maßnahmen oftmals auch Pflanzenschutz bzw. Einzäunungen notwendig. Diese seien allerdings kostenintensiv. Dr. Michael Roßkopf verwies deshalb auf neue Förderprogramme. Diese können künftig digital beantragt werden. Hubert Hofmann, Bezirksgeschäftsführer des BBV Oberpfalz erläuterte die Eckpunkte der geplanten Änderung des Bayerischen Jagdgesetzes.

Neue Jagdzeiten angekündigt - Kompromiss zeichnet sich ab
Der neue ausgearbeitete Gesetzesentwurf des Staatsministeriums sieht veränderte Jagdzeiten vor. Geplant ist, dass
- Rehböcke künftig vom 16. April bis 31. Oktober 
- Schmalrehe vom 1. Mai bis 15. Januar
- Geißen und Kitze ab 1. September bis 15. Januar
bejagt werden können.

Nach vorliegender EU-Rechtsprechung mussten die bisherigen Jagdzeiten angepasst werden. Das neue Konzept befindet sich derzeit in der Abstimmung.


BBV setzt auf konstruktiven Dialog
In der Versammlung wurde deutlich, dass der Austausch auf lokaler Ebene entscheidend ist. Wo Jäger, Land- und Forstwirte vertrauensvoll zusammenarbeiten, lassen sich Verbissprobleme reduzieren und der Waldumbau erfolgreich voranbringen. "Nur gemeinsam können wir den Wald der Zukunft sichern", fasste Jakob Liedl zusammen. 

Der BBV werde weiterhin auf Dialog, Ausgleich und praxisnahe Lösungen setzen.