Sommerarbeitstagung 2025
"Heiße" Tagung in Stephanskirchen
Die Tagung bot nicht nur einen wunderschönen Ausblick und sommerliche Temperaturen, sondern auch eine inspirierende Atmosphäre auf der schattigen Terrasse, die zum regen Austausch beitrug.
Nach der Begrüßung durch Bezirksbäuerin Irmgard Posch und einem Grußwort von BBV-Direktor Martin Wunderlich folgte ein vielseitiges und aktuelles Programm.
Soziale Landwirtschaft – Theorie und Praxis
Dr. Viktoria Lofner-Meir vom Verein Soziale Landwirtschaft Bayern e.V. stellte zunächst die Grundlagen der Sozialen Landwirtschaft vor. Sie betonte, dass dieses Konzept Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein sinnstiftendes Arbeitsumfeld bieten kann – vorausgesetzt, es wird fachlich und wirtschaftlich fundiert umgesetzt, so dass es sich auch für die landwirtschaftlichen Betriebe rentiert. Sie erläuterte die zahlreichen Anforderungen, rechtlichen Rahmenbedingungen und notwendigen familiären Absprachen. Anhand realer Beispiele und Zahlen zeigte sie erfolgreiche Betriebsmodelle und deren Wirtschaftlichkeit auf.
Im Anschluss berichteten zwei Praktikerinnen aus erster Hand:
Bettina Wimmer plant auf ihrem Betrieb einen Integrationskindergarten – sie gab ehrliche Einblicke in die planerischen und genehmigungsrechtlichen Herausforderungen.
Nadine Angermeier, Kreisbäuerin in Neuburg an der Donau, berichtete von ihrem aktuellen Projekt, zwei Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Menschen in einem leerstehenden Stallgebäude einzurichten. Auch sie sprach offen über bürokratische Hürden und ihre Vision einer würdevollen Pflege im Alter.

Einblicke in Gremienarbeit und Bildung
Maria Fischbacher, stellvertretende Kreisbäuerin in Rosenheim und die einzige Bäuerin im Diözesanrat, schilderte eindrucksvoll, wie sie die Perspektive der Landwirtschaft in kirchliche Diskussionen einbringt und damit wichtige Impulse setzen kann.
Katharina Höninger, Geschäftsführerin des BBV-Bildungswerks in Oberbayern, berichtete über die aktuellen Entwicklungen im Bildungsbereich, warb um aktive Mitarbeit und dankte für das praxisnahe Engagement.
Dr. Brigitte Klamt gab abschließend einen Überblick über die Landfrauenarbeit im Bayerischen Bauernverband und stellte kommende Themen und Termine vor.

Einblicke in den Kernerhof – gelebte Regionalität
Zum Abschluss stellte Timea Stein den Kernerhof mit seiner biologischen Gärtnerei, dem Hofladen und dem Café vor. Die Teilnehmerinnen erhielten Einblicke in den saisonalen Gemüseanbau, die Haltung der Hühner sowie die regionale Direktvermarktung über Hofladen, Märkte und Lieferservice. Besonders beeindruckte die Verbindung aus landwirtschaftlichem Betrieb und Gastronomie: Das Hofcafé ermöglicht zusätzliche Einkommensquellen und lädt Gäste zum Genießen und Verweilen ein.
Die hohe Aufmerksamkeit und der intensive Austausch unter den Teilnehmerinnen machten deutlich: Die Landfrauenarbeit lebt von Engagement, Offenheit und dem gemeinsamen Blick nach vorn.