Erntepressefahrt in Hammerlbach
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Reinhard Menzel (Leiter AELF Erding-Ebersberg), Stellv. Kreisbäuerin Irmgard Zur, Anton Rasthofer, Anton Mitterer (AELF), Kreisbäuerin Irmgard Posch, Stellv. Kreisobmann Bernhard Hartl und Kreisobmann Jakob Maier bei der Erntepressefahrt

Erntepressefahrt im Landkreis Erding

Mais und Getreide dominieren

13.07.2023 | Zu Beginn der diesjährigen Getreideernte führt der Kreisverband Erding vom Bayerischen Bauernverband die Erntepressefahrt auf dem Betrieb von Anton Rasthofer in Hammerlbach durch.

Das AELF Erding informiert über die Entwicklungen in der landwirtschaftlichen Flächennutzung. Laut der aufgeführten Flächen im Mehrfachantrag werden im Landkreis Erding etwa 58.600 ha Fläche landwirtschaftlich genutzt. Die Landnutzung vor Ort bedeutet immer, dass eine regionale Lebens- sowie Futtermittelerzeugung stattfindet und weite Transportwege zur Versorgung der heimischen Bevölkerung vermieden werden können.

Spitzenreiter im Ackerbau ist mit etwas weniger Fläche wie im Vorjahr Mais, der auf 18515 ha angebaut wird. Wird beim Mais die gesamte Pflanze geerntet, dann erfolgt die Nutzung als Futtermittel für Rinder sowie als Substrat für Biogasanlagen. Auf etwa ein Viertel der Maisfläche planen die Landwirte einen Mähdrusch, bei dem nur die Kolben bzw. Körner abgefahren werden, während das Maisstroh als organischer Dünger am Feld verbleibt.

Bei den Getreidearten wird überwiegend Winterweizen angebaut, der auf 12332 ha als Brot- oder Futtergetreide wächst. Den dritten Platz in der Anbaubedeutung belegt mit 3029 ha weiterhin die Wintergerste. Bei der für die heimische Bierproduktion notwendigen Sommer- und Braugerste ist wieder auf 975 ha angestiegen. Hafer erlangt mit 594 ha leider wieder einen Abwärtstrend. Insgesamt erreicht der Getreideanbau mit etwa die gleiche Dimension wie der Maisanbau. Im Aufwärtstrend befindet sich der Anbau von Durumweizen mit 261 ha, der für die Nudelherstellung verwendet wird.

Gelb blühende Rapsfelder bereichern unser Landschaftsbild und waren im Landkreis Erding heuer auf 1.770 ha zu sehen. Neben Mais wird als Feldfutter noch verschiedene Arten wie Klee- und Ackergras sowie Luzerne angebaut, die Anbaufläche liegt heuer bei 2.104 ha.

Im Landkreis sind mit über 13.060 ha etwa 22 % Dauergrünland. Die Grünlandflächen im Landkreis Erding sind seit Jahren relativ stabil. Bereits seit Juni 2014 muss in Bayern jeder Landwirt einen Grünlandumbruch vom AELF genehmigen lassen, wobei die Erlaubnis mit einer Verpflichtung zur Wiedereinsaat einer anderen Fläche gekoppelt ist.

Der Trend zur stärkeren Nutzung heimischer Eiweißquellen in der Fütterung und damit zur Schließung regionaler Kreisläufe setzt sich weiter fort: der Anbau an Körnerleguminosen nimmt zu. Die Spitzenreiterin unter den Eiweißpflanzen im Landkreis Erding ist mit 884ha die Sojabohne. Demgegenüber ist der Anbau von Ackerbohnen (81 ha) und Körnererbsen (40 ha) leicht rückläufig. Der Anbau der Körnerleguminosen ist nicht nur eine Bereicherung für das Landschaftsbild, die Kulturarten fixieren Luftstickstoff, kommen ohne N-Düngung aus und leisten auch einen wertvollen Beitrag zur gentechnik-freien Fütterung.

Der Kartoffelanbau bleibt nach wie vor eine wichtige Ackerkultur in unserer Region und nimmt 1.482 ha ein, bei Zuckerrüben erfolgte ein Anbau auf 461 ha. Stärkere Bedeutung hat in letzter Zeit der Feldgemüseanbau erlangt, vor allem Karotten und Rote Beete sind hier gefragt.

Landbewirtschaftung besteht heutzutage aber nicht nur aus Produktionsfläche – auch Umweltgesichtspunkte müssen Landwirte im Rahmen ihrer Anbauplanung verpflichtend einhalten. Dabei geht es um Fruchtfolgevorgaben, Zwischenfruchtanbau und freiwillige Stilllegungen im Jahr 2023. Durch den Zwischenfruchtanbau kann die Umweltverträglichkeit des folgenden Maisanbaus deutlich erhöht werden. Zwischenfrüchte bereichern durch ihr variables Erscheinungsbild und durch ihre Blütenpracht die Landschaft im Herbst und Winter und bieten Wildtieren Nahrung und Unterschlupf in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft. Sie führen auch zu einer besseren Wasserqualität wegen ihrer Schutzfunktion bei Erosionsereignissen und einer verringerten Nitratauswaschung über Winter. Die Maßnahmen tragen auch speziell zur Förderung der Biodiversität bei.