Kreisobmann Friedhelm Dickow mit Blühpaten
© Monika Ebnet
Kreisobmann Friedhelm Dickow mit Blühpaten und Ehrengästen

Blühpaten sorgen für Blütenpracht

Urkunden an die Paten überreicht

01.07.2019 | Kreisobmann Friedhelm Dickow überreicht Urkunden an Blühpaten

Am 3. April diesen Jahres wurde die Interessengemeinschaft für Blühpatenschaften im Landkreis gegründet. Schirmherr der Gemeinschaft ist Landrat Heinrich Trapp. Zeitgleich viel auch der Startschuss in Ruhsam, denn Friedhelm Dickow hatte die Patenschaftsfläche an diesem Tag angesät. Auf insgesamt 4000 Quadratmeter hat er das Saatgut „Natur Plus 900 Bienenweide“ von der BSV Saaten ausgebracht. Darin enthalten sind 25 verschiedenen Samenarten, von Leguminosen wie Esparsette, Gelbklee, Hornklee, Luzerne, Weißklee, Kräutern wie Borretsch, Fenchel, Kleiner Wiesenknopf, Schafgarbe, Spitzwegerich, Wiesenflockenblume, Wiesenkümmel und Wilde Möhre bis hin zu Kulturmalve, Leindotter und Phazelie.
Wer heute nach Ruhsam fährt, kann diesen Blühstreifen schon von weitem sehen. Aktuell ist die Farbe „blau“ noch sehr dominant, doch beim näheren Betrachten sieht man schnell, welche große Vielfalt an Pflanzen sich hier seinen Weg bahnt.
„Die Natur nimmt sich ihre Zeit zum Wachsen, jetzt blüht es“ begrüßte Friedhelm Dickow seine Blühpaten auf dem Hof der Familie. Vielerorts in ganz Deutschland stellen Bäuerinnen und Bauern ihre Flächen für die Ansaat von Blühmischungen zur Verfügung. Damit besteht für Jedermann die Möglichkeit, sich mit einer Blühpatenschaft für die Artenvielfalt einzusetzen. Interessierte können sich mit einem bestimmten Betrag je Quadratmeter engagieren, der Landwirt verpflichtet sich im Gegenzug dazu, auf der vereinbarten Fläche eine Blühmischung auszubringen und diese entsprechend zu versorgen. „Ihr habt das in vorbildlicher Weise gemacht, dafür darf ich Euch heute dieses Zertifikat überreichen“.
Die Slogans „Retten die Bienen“ oder „es ist 5 vor 12“ ließen die Landwirte annehmen, dass die Bevölkerung hier anpacken will. Viele Landwirte sind in Vorleistung gegangen und haben Blühflächen angesät, in der Hoffnung, dass ich jemand an der guten Sache beteiligt. Die Bereitschaft der Bevölkerung selber einen Beitrag zu leisten, wurde anfänglich jedoch zu euphorisch eingeschätzt. Umso schöner ist es daher, dass bei Dickows zwölf Blühpaten, darunter auch der Schäferhundeverein Landau, es aktiv angehen und als Vorbilder sich für die Natur einsetzen. Friedhelm Dickow hat die Fläche kurzerhand großzügig aufgestockt und damit für mögliche künftige Paten vorgearbeitet. Die 4000 Quadratmeter sind mit mehrjährigen Pflanzen angelegt, so dass sich die Fläche entsprechend entwickeln kann. Natürlich ist jeder herzlich dazu eingeladen, sich selber ein Bild davon zu machen und den Werdegang aktiv mitzuverfolgen. Die Bienenweide „Natur Plus“ bringt dabei schon im ersten Jahr eine gute Nachrungsquelle, sie wächst schnell und kommt bald zur Blüte. Die ausdauernden Arten prägen in den Folgejahren das Mischungsbild. Ab dem zweiten Jahr blüht die Mischung je nach Witterung bereits am März bis in den November hinein. Mit dieser mehrjährigen Bienenweide werden für Bienen und Hummeln sowohl Nektar wie auch Pollen über beinahe die gesamte Vegetationsperiode hinweg zur Verfügung gestellt.
Beim Termin war auch Claudia Maidl aus Haidlfing, bei ihr sind es aktuell 38 Blühpaten, die sich bei der guten Sache einbringen. Sie hat insgesamt 2,2 Hektar entsprechend angelegt
Auch Franz Meindl von der Ortsgruppe aus Landau des Bund Naturschutzes machte sich ein Bild von dem Projekt. „Wir wollen keine Gräben zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, ganz im Gegenteil, wir setzen auf ein gutes Miteinander und auf Zusammenarbeit“. Weiter waren Landrat Heinrich Trapp, Bezirks- und Kreisbäuerin Irene Waas, stellvertretende Kreisbäuerin Karolin Aigner, vom ALEF Monika Deubzer, vom BBV Geschäftsführerin Ingrid Ecker vor Ort.