Gut gelaunt nach Donauwörth

Interessante und abwechslungsreiche Seniorenlehrfahrt

Erster Halt war die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Buggenhofen, einem Ortsteil von Bissingen. Die prächtig im Rokokostil erstrahlende Kirche wurde im 15. Jahrhundert an dieser Stelle errichtet, nachdem Dorfbewohner im Gestrüpp einen Altar und ein geschnitztes Marienbild gefunden haben. Nach dreimaliger Plünderung im Dreißigjährigen Krieg wurden nach und nach die Gewölbe, der siebengeschossige Turm und die Stuckverzierungen erneuert. Besonders eindrucksvoll sind die über 190 Votivbilder aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die an den Seitenwänden und rund um den hinteren Altarraum aufbewahrt werden. Aus den z.T. sehr detaillierten Darstellungen von Körperteilen oder Unfallsituationen lässt sich erkennen, mit welchen Nöten und Anliegen die Wallfahrer um Unterstützung bei der Mutter Gottes gebeten haben.

Nach einem abschließenden Marienlied war es Zeit für die Mittagseinkehr im Gasthof Krone in Bissingen. Als besondere Überraschung für die Gäste aus dem Augsburger Landkreis hat die Reiseführerin Hannelore Schmid einen Blitzbesuch von Landrat Markus Müller organisieren können. Herr Müller war viele Jahre beim Bayerischen Bauernverband erst als Fachberater und dann als Geschäftsstellenleiter im Bezirksverband Schwaben tätig. Aus dieser Zeit kennen ihn noch viele der Mitreisenden und somit war die Freude über das Wiedersehen auf beiden Seiten nicht zu übersehen. Der seit Juli 2022 amtierende Dillinger Landrat berichtete Wissenswertes über „seinen“ Landkreis und gab interessante Einblicke in sein Aufgabengebiet. Es wurde deutlich, dass es auch in der Kommunalpolitik – ähnlich wie in der Verbandsarbeit – schwierige Situationen zu meistern und mittelprächtige Botschaften zu vermitteln gilt.

Gut gelaunt und wieder aufgewärmt – die Temperaturen waren nämlich nicht sehr sommerlich – ging es weiter zur „Bissinger Auerquelle“. Bereits 1906 entdeckte der Apotheker Max Premauer die artesische Quelle und bis heute wird an dem Standort gefördert und abgefüllt. Das ehemalige Brunnenhaus mit der ursprünglichen Zapfstelle ist noch erhalten und auch auf dem Firmengebäude ist noch der Schriftzug „Kurbad“ zu lesen. Wassertreten konnten die Reiseteilnehmer leider nicht, denn bereits 1980 wurde der Kurbetrieb eingestellt. Inzwischen gibt es auf dem Firmengelände mehrere Bohrstellen, die genügend Quellwasser zutage fördern. Pro Stunde werden 30.000 Flaschen des nachweislich 10.000 Jahre alten Quellwassers sowohl in Glas- als auch in PET-Flaschen abgefüllt. Das Sortiment umfasst neben den klassischen Mineralwasser-Varianten auch Vitamin- und Fruchtgetränke. Vielen Dank an die Familie Hörhammer, die uns sehr anschaulich und mit viel Detailwissen durch ihren Betrieb geführt hat!

Als besonderen Abschluss gönnte sich die Reisegruppe ein Kaffee- und Kuchenbuffet auf dem Betrieb Landes in Donauwörth. Die als „Unternehmerin des Jahres 2022“ ausgezeichneten Anna Landes nahm sich selber Zeit und erklärte in kurzen Worten die Entwicklung des Schießerhofes zum Direktvermarkter mit Legehennenhaltung, Hofladen und Café.

Ein rundum gelungener Tag, der Zeit zum Ratschen bot und den Landkreis Dillingen als lohnendes Ausflugsziel bestätigt hat!