Kühe im Laufstall
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Moderne Tierhaltungen immer tierfreundlicher

Der Bayerische Bauernverband Ansbach sieht neue Tierställe positiv

04.08.2020 | Sie bedeuten eine deutliche Verbesserung für das Tierwohl. Dies gilt für alle Tierarten und Bestandsgrößen.

In den zurückliegenden 15 Jahren haben sehr viele Landwirte im Landkreis Ansbach ihre Tierhaltungen endgültig aufgegeben. Geschäftsführer Weiß: “Es sind von Tierart zu Tierart deutliche Unterschiede festzustellen. 55 % unserer Milchviehhalter, 58 % der Rindermäster, 66% der Schweinemastbetriebe und sogar über 75% der Zuchtsauenhalter haben die Tierhaltungen beendet“. Als Grund nennt er die schlechte Wirtschaftlichkeit und zunehmende politische Auflagen. Gerade bäuerliche Ferkelerzeugungsbetriebe sehen sich einer ständigen Gängelei ausgesetzt. Neue Vorschriften in die Tierhaltung verlangen enorme Investitionen und bringen keine Verlässlichkeit für die Landwirte, weil sie sehr schnell wieder verändert werden. Die nun beschlossenen neuen Bestimmungen für die Zuchtsauenhaltung bringen auch viele Öko-Schweinehalter in erhebliche Schwierigkeiten. Die negative Tendenz bei Ferkelerzeugungsbetrieben wird unter diesen schlechten Voraussetzungen vermutlich weiter verstärkt.

Die Regionalität der Nahrungserzeugung sieht der Bauernverband Ansbach zunehmen gefährdet. „Wenn der Grundsatz für echte Regionalität lautet: Im Inland geboren, im Inland gehalten, im Inland geschlachtet wird das Dilemma deutlich, weil Mastferkel zunehmend importiert werden müssen“, ist sich Weiß sicher.  

Auch bei uns müssen neue Ställe gebaut werden. Dies ist vielen Bürgerinnen und Bürgern auch bewusst und gehört dazu. Eine eigene Nahrungsversorgung mit Standards, die hier überprüft und eingehalten werden, ist allemal besser als jeder Tierimport über weite Strecken. Die Corona-Situation hat überdeutlich gemacht, welchen Wert eine eigene Ernährungsversorgung im Inland hat. 

Die Genehmigungsvorschriften für neue Ställe und Tierhaltungen sind aufwändig und verteuern die Baukosten oft enorm. Dass dabei alle Belange wie Immissionsschutz, Grundwasserschutz, Erhaltung der Infrastruktur übergenau eingefordert und eingehalten werden, spricht für das hiesige Genehmigungsprozedere. Schließlich sind wir nicht in irgendeinem Entwicklungsland, in dem Zustimmungen gekauft werden können. Und das ist gut so.

Neue Tierställe bedeuten mehr Tierwohl. Dabei ist die blanke Tierzahl kein Maßstab. Kriterium ist immer das Wohlbefinden des einzelnen Tieres. Das gilt für alle Tierarten Rind, Schwein, Geflügel.