Rinderverladung
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Landwirte und Rinderzüchter stehen zu verantwortungsvollen Tiertransporten

Position von BBV und LBR

14.07.2020 | Der Bayerische Bauernverband (BBV) und der Landesverband der Bayerischen Rinderzüchter (LBR) stellen klar, dass die bayerischen Tierhalterinnen und Tierhalter ihre Tiere verantwortungsvoll halten und größten Wert auf das Wohlbefinden der Tiere legen.

Dies erwarten sie auch beim Transport ihrer Tiere. Bestehende europäische und deutsche Gesetze müssen eingehalten werden. Diese Anforderungen gelten selbstverständlich auch für Tiertransporte, die das Gebiet der Europäischen Union verlassen.

Für die heimische Landwirtschaft ist die regionale Wertschöpfung von zentraler Bedeutung. Daher bevorzugen die Verbände die Vermarktung, Schlachtung und Weiterverarbeitung vor Ort bzw. in der Region. Es gibt auch keine Gründe (auch keine religiösen oder kulturellen), Tiere in Länder außerhalb der Europäischen Union zu transportieren zum Zweck, sie dort zu schlachten. Auch in Deutschland und Bayern ist die halal-zertifizierte Schlachtung möglich, die die religiösen Vorgaben des Islam erfüllt und gleichzeitig die geltenden Tierschutzvorgaben (zum Beispiel Betäubung vor der Schlachtung) einhält. Insbesondere aus Tierschutzgründen ist der Export von Fleisch und Fleischprodukten dem Export lebender Tiere mit dem Zweck der unmittelbaren Schlachtung vorzuziehen.

Jedoch verstehen wir es als Teil eines weltweiten nachhaltigen Zuchtfortschritts einen mit praxisorientierten Auflagen geregelten Export von Zuchttieren, in der Regel Kalbinnen, auch weiterhin durchzuführen. Dadurch können sich andere Länder zukünftig vermehrt selbst versorgen. Dies wäre allein über die Zucht vor Ort nur schwer möglich (z.B.: künstliche Besamung, Embryotransfer). Dabei befördern das hohe Niveau der Rinderzucht und die hervorragenden Aufzuchtbedingungen in Deutschland die große Nachfrage aus dem Ausland.

Solche Exporte von Zuchttieren werden von den genannten Verbänden unterstützt, wenn die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben gewährleistet ist. Denn dies stellt sicher, dass die Zuchttiere während des Transportes entsprechend ihren Bedürfnissen versorgt werden, in guter Verfassung am Zielort ankommen und in den aufnehmenden Betrieben adäquate Haltungs- und Managementbedingungen vorfinden. Ein kategorisches Verbot des Exportes in bestimmte Länder lehnen die beiden Verbände somit ab.

Der Bayerische Bauernverband und der Landesverband der Bayerischen Rinderzüchter nehmen die geäußerte Kritik an Tiertransporten sehr ernst und setzen sich für eine Weiterentwicklung des Tiertransportstandards durch den Dachverband der Tierzuchtverbände auf wissenschaftlicher Basis (siehe https://www.rind-schwein.de/brs-news/rindertransporte-brs-legt-tiertransportstandard-vo.html) und einer größtmöglichen Transparenz ein, z.B. durch Aufklärung über die Transportbedingungen oder Offenlegung von Informationen über zugelassene Versorgungsstätten entlang der Transportstrecke.

 

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