Schweine in Bayerns Schweineställe sind durch die Afrikanische Schweinepest bedroht
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Inakzeptabel und enttäuschend

BBV zu Özdemirs Vorschlägen einer Haltungsformkennzeichnung

06.04.2022 | Vergangene Woche hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir seine Pläne für eine nationale staatliche Haltungsform-Kennzeichnung skizziert. Der BBV ist entsetzt, dass ITW-Ware in die Standardkategorie Stufe 3 einsortiert werden soll.

Nach den Vorstellungen von Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir soll eine nationale staatliche Haltungsformkennzeichnung analog der Eierkennzeichnung aufgebaut sein. Danach soll es vier Stufen geben, von 0 bis 3, wobei 0 = bio, 1 = Weide/Auslauf, 2 = Außenklima und 3 = Standard, einschließlich der Ware von Betrieben, die am Programm Initiative Tierwohl teilnehmen.
In einem Verbändegespräch kündigte Bundesminister Özdemir einen Gesetzentwurf für Mai zunächst nur für Mastschweine an, und hier nur für Frischfleisch im Lebensmitteleinzelhandel bzw. in Fleischereifachgeschäften.

Bauernpräsident Walter Heidl zeigt sich entsetzt und enttäuscht: „Seit nunmehr über sechs Jahren zeigt die Brancheninitiative Tierwohl (ITW), dass der Markt das Thema Tierwohl ernst nimmt und seinen Beitrag leisten kann und will. Diese erfolgreichen Anstrengungen der Branche konterkariert Özdemir mit seinen aktuellen Vorschlägen, ITW in die Stufe Drei/Standard einzusortieren. Das wäre ein Schlag ins Gesicht all der Betriebe, die mit einer Teilnahme an ITW konkrete Schritte zu mehr Tierwohl umgesetzt haben“.
Heidl kritisiert außerdem, dass weder die Einbeziehung ausländischer Ware und des Außer-Haus-Verzehrs konkret geplant noch die Frage der Finanzierung für das Mehr an Tierwohl geklärt ist.