Die Bezirksbäuerinnen des BBV mit Bundesentwicklungsminister Müller
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Die Bezirksbäuerinnen des Bayerischen Bauernverbandes übergaben auf der Grünen Woche in Berlin ihren Zwischenbericht zum Kenia-Projekt.

Perspektiven in der Heimat Kenia schaffen

Hilfe zur Selbsthilfe: Landfrauen übergeben Bericht an Bundesminister Müller

29.01.2019 | Seit fast zwei Jahren engagieren sich bayerische Landfrauen in drei Bezirken Westkenias. Ihr Ziel: Die wirtschaftliche und persönliche Situation der kenianischen Bäuerinnen zu stärken. Das Projekt wird von der Sonderinitiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) „EINE WELT ohne Hunger“ finanziert. Landesbäuerin Anneliese Göller bedankte sich bei Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin für die Übertragung des Projekts und berichtete ihm von ersten Erfolgen.

Gemeinsam mit den Bezirksbäuerinnen des Bayerischen Bauernverbandes übergab Göller den Zwischenbericht und bat Bundesminister Müller, die Arbeit auch nach Projektende im September 2019 weiterführen zu können. „Uns liegt am Herzen, dass die Frauen ihre Zukunft in ihrer Heimat sehen. Dazu brauchen sie Perspektiven und hier leisten wir einen Beitrag“, sagte Göller.
Die bayerischen Landfrauen geben ihr Wissen und ihren praktischen Erfahrungsschatz in drei Bereichen weiter. Sie stärken die kenianischen Bäuerinnen bei der Vertretung ihrer Interessen und helfen beim Aufbau eines kenianischen Landfrauenverbandes. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Landwirtschaftsbehörden geben die bayerischen Bäuerinnen in Tagesseminaren ihr Wissen zum Thema fachgerechte Milchviehhaltung weiter und tragen dazu bei, die Wertschöpfung in der Milcherzeugung zu steigern. Zwei solare Milchkühlanlagen wurden finanziert und in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim in zwei Milchkooperativen installiert. Auch das Wissen über eine ausgewogene und gesunde Ernährung spielt eine zentrale Rolle in dem Entwicklungsprojekt. Mit Tipps zur vielseitigen Verwertung der Süßkartoffel und heimischer Gemüse ausgestattet, verbreiten die geschulten kenianischen Bäuerinnen das Erlernte nun in ihrer Gemeinde.
Der Begegnung von Bäuerin zu Bäuerin kommt bei dem Projekt eine besondere Rolle zu. „Es ist ein direkter Erfahrungsaustausch. Es macht sehr viel Freude mit den kenianischen Frauen zusammenzuarbeiten, weil sie der Austausch mit uns und die neuen Ideen motivieren“, sagt Göller. Auch bei Besuchen in Bayern bekamen die kenianischen Bäuerinnen Einblick in den Alltag der landwirtschaftlichen Betriebe und in die Verbandsarbeit der Landfrauengruppe. Für Landesbäuerin Göller und ihre Mitstreiterinnen ist es ein besonderes Erlebnis zu sehen, dass sie den Bäuerinnen in Kenia Perspektiven schaffen können und ihnen Mut machen, Entscheidungen selbstständig zu treffen, zu vertreten und durchzusetzen.
Landesbäuerin Göller hofft, dass das Projekt auch im nächsten Jahr fortgesetzt wird. „Wenn wir die Frauen stärken, stärkt dies nachhaltig auch die Entwicklung von wettbewerbsfähigen, bäuerlich geprägten Familienbetrieben.“ Notwendig dafür seien aber auch politische Veränderungen. „Wir wünschen uns eine Regierung, die die Frauen wertschätzt und sie gleichberechtigt behandelt. Die kenianische Regierung muss sich auch entscheiden, wie sie Landwirtschaft nachhaltig fördern will. Eine Agrarreform, die die Eigenverantwortung der bäuerlichen Familien stärkt, würde helfen, das Leben auf dem Land attraktiv zu machen“, sagt Göller.

Weitere Daten und Fakten zum Kenia-Projekt erhalten Sie hier zum Download:

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