Starke Gemeinschaften für starke Produkte

Die Erzeugergemeinschaften in Schwaben unter dem Dach des Bayerischen Bauernverbands

10.06.2025 | In Schwaben setzen viele landwirtschaftliche Betriebe auf die Vorteile starker Partnerschaften: Verschiedene Erzeugergemeinschaften (EGs) haben sich in der Region etabliert – acht davon gaben ihre Geschäftsführung in die Hände des Bayerischen Bauernverbandes in Schwaben.

Die EGs sind wirtschaftliche Vereinigungen von Landwirten, die gemeinsam ihre Produkte vermarkten und von professioneller Organisation und Unterstützung am Markt profitieren. Sie alle eint ein Ziel: eine bessere Marktstellung für ihre Mitglieder und erhalten dafür die entsprechende Unterstützung im organisatorischen Bereich durch die Geschäftsführung.

Kartoffel-Erzeugergemeinschaften: Früh und veredelt

Zwei der schwäbischen EGs haben sich auf den Anbau und die Vermarktung von Kartoffeln spezialisiert:

Die Erzeugergemeinschaft für Veredelungskartoffeln Donau-Lech und sonstige Gebiete w.V. legt ihren Schwerpunkt auf Verarbeitungskartoffeln. Ihre Mitglieder beliefern industrielle Abnehmer, etwa für die Herstellung von Pommes frites oder Chips. Der 1. Vorstand ist Christian Huber, die Geschäftsführung liegt bei Martina Keck.
Die Erzeugergemeinschaft für Veredelungskartoffeln Rain am Lech und Umgebung w.V. konzentriert sich auf überwiegend Frühkartoffeln – sowohl für die Weiterverarbeitung als auch für den direkten Verkauf als Speisekartoffeln. Der 1. Vorstand ist Ernst Schuhmann, die Geschäftsführung hat Martina Keck übernommen.

Beide Gemeinschaften bieten ihren Mitgliedern die Möglichkeit, Teil des Arbeitskreises für Qualität zu werden. Hier erhalten die Mitglieder gegen eine Teilnehmergebühr eine fachlich hochkarätige Beratung und haben die Möglichkeit, sich über die aktuellen Themen und Schwierigkeiten des Kartoffelbaus auszutauschen.

Getreidevielfalt aus Schwaben

Gleich vier Erzeugergemeinschaften widmen sich dem Getreidebau – mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Vermarktungswegen:

Die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide Mittelschwaben w.V. ist auf den Anbau von Sommerbraugerste spezialisiert, die an regionale Mälzereien und Brauereien geliefert wird. So wird die regionale Wertschöpfungskette vom Acker bis zum Bierfass gestärkt. Der 1. Vorstand ist Armin Amberger, die Geschäftsführerin Martina Keck.
Die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide Weißenhorn und Umgebung w.V. bietet ein breites Spektrum: Dinkel, Emmer, Weizen und auch Hafer gehören zu ihrem Portfolio – die Mitglieder haben damit eine breite Auswahl an Vermarktungsmöglichkeiten von verschiedenen Getreidearten. Der 1. Vorstand ist Cornelius Mehling, die Geschäftsführung liegt bei Martina Keck.
Die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide Aislingen/Bibertal und Umgebung w.V. konzentriert sich auf die Vermarktung von Qualitätsweizen – ein stabiles Grundnahrungsmittel mit hoher Nachfrage. Der 1. Vorstand ist Klaus Beyrer, die Geschäftsführung Martina Keck.
Die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsgetreide Großaitingen und Umgebung w.V. hat sich auf den Anbau von Gerste für den PetFood-Sektor spezialisiert. Sie beliefert Hersteller von Heimtiernahrung und wird von Doris Kreitner als Geschäftsführerin geleitet. Der 1. Vorstand ist Bernhard Wiedemann.

Raps für Öl und Energie

Auch der Rapsanbau hat in Schwaben zwei starke Partner:

Die beiden EGs bündeln die Produktion ihrer Mitglieder und organisieren die Lieferung des Raps an Abnehmer, von wo aus der Raps weiter vermarktet wird. Aus dem Raps kann unter anderem Speiseöl und Biokraftstoffe und aus den Reststoffen hochwertige Futtermittel gewonnen werden.
Die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsraps Lechfeld u. Umg. w.V. (südl. von Augsburg) und die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsraps Mittelschwaben w.V. (Großteil nördlich von Augsburg) sind Teil der regionalen Rapsstrategie, mit dem Ziel, nachhaltige Wertschöpfungsketten zu unterstützen. Der 1. Vorstand der EG Raps Lechfeld ist Matthias Mayr und von der EG Raps Mittelschwaben ist der 1. Vorstand Georg Zimmermann. Die Geschäftsführung liegt jeweils bei Martina Keck.

Gemeinsam mehr erreichen

Die Mitglieder der Erzeugergemeinschaften haben bei den jährlichen Hauptversammlungen die Möglichkeit, zum Austausch zusammen zu kommen und Referate zu aktuellen Themen zu hören. Dort gibt es auch die aktuellsten Informationen zum Markt und Handel, der Zusammenarbeit mit den Abnehmern und dem geplanten Vorgehen für die anstehende Ernte. Hier profitieren die Mitglieder von Unterstützung bei der Vermarktung, Informationsgewinnung und der Unterstützung auf dem Markt.

Erzeugergemeinschaften stärken nicht nur den einzelnen Betrieb, sondern auch die Region als Ganzes. Sie sind ein Beweis dafür, wie wirtschaftliche Zusammenarbeit im ländlichen Raum funktioniert – getragen von Vertrauen, Erfahrung und dem gemeinsamen Ziel, Landwirtschaft erfolgreich und zukunftsfähig zu gestalten.