Verschiedene Fleischstücke in einer Fleischtheke eines Supermarktes
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Kennzeichnung von Haltungsformen

Höhere Standards verlangen auch höhere Verkaufspreise

15.03.2018 | Der unterzeichnete Koalitionsvertrag sieht vor, dass eine Kennzeichnung von Fleisch gemäß der jeweiligen Tierhaltungsform eingeführt werden soll. Im Februar hat Lidl angekündigt, ab April bei allen Frischfleischprodukten seiner Eigenmarken die Haltungsform zu kennzeichnen.

DBV-Präsident Joachim Rukwied hat sich offen für eine mehrstufige Kennzeichnung von Haltungsbedingungen vor allem bei Schweinefleisch gezeigt. Allerdings bedeuteten höhere Standards höhere Kosten für die Landwirte. Dies müsse sich auch in einem höheren Verkaufspreis widerspiegeln. Auch sollten Verarbeitungserzeugnisse einbezogen werden. Darüber hinaus fordert Rukwied, dass ausländische Produkte, die unter niedrigeren als den gesetzlichen Standards in Deutschland erzeugt werden, auch gesondert gekennzeichnet werden müssen.
 
Das ist auch eine zentrale Forderung des Bayerischen Bauernverbandes. BBV-Veredlungspräsident Gerhard Stadler nannte weitere Voraussetzungen, die aus Sicht der bayerischen Bauernfamilien unbedingt berücksichtigt werden müssen, wenn eine staatliche Kennzeichnung auf den Weg gebracht werden soll:
 

  • Mehrpreis an der Ladentheke, der beim Landwirt ankommt und mindestens die Mehrkosten deckt!
  • Zusätzliche Kosten, zum Beispiel für Logistik nicht auf Landwirt abwälzen!
  • Initiative Tierwohl nicht aushebeln!
  • Folgen abschätzen, Machbarkeit prüfen!
  • Keine Diskriminierung unserer bereits hohen gesetzlichen Standards!