Jungschweine auf Spaltenboden
© BBV

Heidl: „Herber Rückschlag für praktikablen Tierschutz“

Bayerischer Bauernpräsident zur Ablehnung von Anträgen zur Ferkelkastration

04.09.2018 | Im Ausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz des Bundesrats konnte heute keine Mehrheit für Anträge gefunden werden, die eine Verlängerung der Frist der betäubungslosen chirurgischen Kastration männlicher Ferkel vorsahen.

"Statt einen tierschutzgerechten und praktikablen Weg zu ermöglichen und Strukturbrüche in der deutschen Sauenhaltung zu vermeiden, hat damit aktuell eine Mehrheit der Bundesländer im Agrarausschuss des Bundesrates der Ideologie absoluten Vorrang gegeben", erklärt der bayerische Bauernpräsident Walter Heidl.

„Die Entscheidung ist ein herber Rückschlag für praktikablen Tierschutz in Deutschland. Hier wurde nicht nur ein Antrag auf Fristverlängerung abgelehnt, sondern die Zukunft der Kastration unter örtlicher Betäubung durch den Landwirt. Ich verstehe nicht, warum eine Methode, die in anderen Ländern der EU erlaubt ist, in Deutschland keine Chance bekommt. Denn die Ferkel aus diesen Ländern werden ja an deutsche Schweinehalter vermarktet. “

Der Bayerische Bauernverband fordert die Bundesländer auf, vor der anstehenden Sitzung des Bundesrates am 21. September einen Plenarantrag auf den Weg zu bringen, der letzlich ein zeitnahes Verfahren mit praktikablem Tierschutz vorsieht. Gleichzeitig ist die Bundeslandwirtschaftsministerin gefordert, alles Notwendige zu tun, um den Strukturbruch bei deutschen Ferkelerzeugern zu verhindern. „Es dürfen nicht noch mehr Ferkel aus Dänemark oder den Niederlanden mehrere hundert Kilometer durch Deutschland transportiert werden, weil unsere heimische Ferkelerzeugung aus ideologischen Gründen zerstört wurde“, betont Heidl.