Bakterien
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Antibiotika

Fakten, die Sie über Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung wissen sollten!

Antibiotika sind Medikamente zur Bekämpfung von Infektionen, die durch Bakterien verursacht werden. Sie werden in der Nutztierhaltung eingesetzt, wenn der Tierarzt sie aufgrund einer Diagnose verordnet.

Diese sechs Fakten sollten Sie über den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung wissen!

Auch unter optimalen Haltungsbedingungen können Tiere erkranken. Da kranke Tiere mit Blick auf den Tierschutz medizinisch behandelt werden müssen, ist ein vollständiger Verzicht auf Antibiotika in der Nutztierhaltung nicht möglich. Bei manchen Erkrankungen sind Antibiotika alternativlos, wenngleich die Menge der abgegeben Antibiotika an Tierärzte in den letzten Jahren massiv gesunken ist. Verboten ist der prophylaktische Einsatz von Antibiotika, ebenso der Einsatz als Leistungsförderer für Masttiere (EU-weit seit 2006).

Muss ein Tier mit einem Antibiotikum behandelt werden, hat der Landwirt spezifische Wartezeiten zu beachten. Erst nach einer bestimmten Wartezeit darf die Milch oder das Fleisch des Tieres in den menschlichen Konsum gelangen. Aus diesem Grund finden sich fast keine Rückstände von Antibiotika in Lebensmitteln. Dies hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) festgestellt.

Die Diskussion um Antibiotikaresistenzen nimmt der BBV sehr ernst. Wir sind deshalb seit seiner Gründung im Jahr 2012 Mitglied beim Bayerischen Aktionsbündnis gegen Antibiotikaresistenzen (BAKT). Darin haben sich Vertreter der Human- und Veterinärmedizin, Verbrauchervertreter und Agrarwirtschaft einschließlich der Landesanstalt für Gesundheit und Verbraucherschutz (LGL) sowie das bayerische Landwirtschaftsministerium, das bayerische Umweltministerium und das bayerische Gesundheitsministerium zusammengeschlossen, um der Entstehung von Antibiotikaresistenzen vorzubeugen. Mehr dazu finden Sie hier.

Landwirte sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Tierhalter haben ein grundlegendes Interesse an gesunden Tieren, denn nur gesunde Tiere bringen Leistung. Die Tiergesundheit wird durch viele Faktoren bestimmt (Management, Hygiene, Fütterung, Stallbau etc.). Auf der anderen Seite kosten Medikamente wie Antibiotika Geld.

Resistenzbildung verhindern

Jeder Einsatz von Antibiotika – egal ob beim Menschen, beim Tier oder in der Pflanzenproduktion – kann grundsätzlich zur Entstehung und Verbreitung von Resistenzen beitragen. Resistenzen entstehen in einem natürlichen Verteidigungsmechanismus der Keime, um überleben zu können. Die Resistenzbildung wird immer ausgeprägter, je häufiger und länger die Bakterien einem Antibiotikum ausgesetzt sind. Deshalb sollte es sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin Ziel sein, den Einsatz von Antibiotika auf das therapeutisch notwendige Maß zu begrenzen. Ein sachgemäßer Umgang mit Antibiotika ist unerlässlich – es geht dabei sowohl um die korrekte Dauer der Behandlung als auch um die Wahl der passenden Wirkstoffgruppe.

In der Öffentlichkeit liegt der Fokus oft auf Erregern, die Resistenzen gegenüber mehreren Antiobiotika zeigen – so genannte multiresistente Keime, MRSA, „Killerkeime“. Nachweislich stammt nur ein sehr geringer Teil (< 5 %) dieser mehrfach resistenten Keime aus der Landwirtschaft. Vielmehr können Krankenhäuser, Pflegeheime etc. Quellen dieser Keime sein.

Weitere Informationen finden Mitglieder nach dem Login.

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Resistente Keime